In einer abgelegenen Gartenecke steht seit den 90er Jahren eine Eibe. Einst stets in Form geschnitten aber dann ausgewachsen und von der Zeit gezeichnet. So struppig kann das nicht bleiben. Die Eibe soll verjüngt werden. Eine Geschichte über mehrere Jahre.


Durch schrittweises, gezieltes Beschneiden von unten nach oben wollten wir die Eibe verjüngen. Mit Bedacht nahmen wir unsere Astschere und begannen mit den ersten Schnitten. Trockene und unnötige Äste entfernten wir behutsam und der Baum erwachte schnell zu neuem Leben.

Die verjüngende Beschneidung begann am Boden mit den niedrigsten Ästen und setzte sich über drei Jahre hinweg bis zur Krone fort.

Schritt für Schritt arbeiteten wir uns vor, beobachteten den Fortschritt des Baumes, wie er auf die Schnitte reagierte. Zarte Triebe entsprossen den verbliebenen Ästen, und kleine Nadeln begannen zu sprießen. Die einst kahlen Stellen füllten sich allmählich, und der Eibenstrauch erlangte Vitalität.

Mit der Zeit wurde aus dem einst strohigem Eibenstrauch wieder ein prachtvolles Bäumchen. Seine Äste trugen wieder sattgrüne Nadeln. Wir hatten durch Beharrlichkeit und gezielten Schnitt dem Baum eine zweite Chance geschenkt.

Unsere Bemühungen waren nicht nur eine Geschichte der Verjüngung, sondern auch der Geduld. Über Jahre hinweg hatten wir den alten Eibenstrauch schrittweise erweckt. Die Geschichte dieses Baumes erinnert daran, dass selbst scheinbar Vergessenes mit der richtigen Pflege eine bemerkenswerte Transformation erfahren kann.

So steht der alte Eibenstrauch heute als lebendiges Zeugnis für die Kunst des Beschneidens und die Schönheit der natürlichen Verjüngung im Garten. Seine Geschichte erinnert uns daran, dass die Natur eine erstaunliche Fähigkeit zur Regeneration besitzt, wenn wir ihr Raum geben, um zu gedeihen.

